Nähe und Distanz - Kunst und Wirklichkeit

Der Künstler M Daoud aus Syrien spielt mit Nähe und Distanz in seinen Bildern. Jedes seiner Bilder, die er auf Leinwand malt, entsteht in verschiedenen Schichten in denen er die Farbe aufträgt und auch die Formen dabei variiert. So erschließen sich die Bilder dem Betrachter je nach seiner Distanz und dem Betrachtungswinkel unterschiedlich.

Im Zentrum der Bilder, die er am 1. Mai im Pfarrheim St. Martin in Laberweinting ausstellte, steht der Mensch mit seinem Körper respektive das Gesicht als pars pro toto. In den Formen spiegelt er seine Erfahrungen des Krieges und der Flucht aus seiner Heimat Syrien. Er stammt aus dem Westen Syriens und kam vor wenigen Wochen in die Flüchtlingsunterkunft nach Laberweinting.

Die Bilder, die er zeigte, sind alle hier entstanden. Es ist sein Weg die Erfahrung der Flucht, die Leere der Gegenwart und Ungewissheit der Zukunft zu verarbeiten und zu gestalten. In den Bildern lädt er den Betrachter ein seine eigene Situation im Kontrast der dargestellten Motive zu reflektieren. Er stand am Rande der Ausstellung für Fragen bereit und diskutierte mit den Besuchern über seine Werke und die Erfahrungen der Flucht.

Deutschkurs in der Grundschule

Der Deutschkurs ehrenamtlicher Helfer hat begonnen. Die Gemeinde Laberweinting hat einen Raum in der Grundschule zur Verfügung gestellt und so konnten die ersten gehversuche in der deutschen Sprache unternommen werden. Neben der Sprache ist auch die Schrift für einige mühsam, weil sie bisher nur arabisch schreiben konnten und erst die lateinischen Buchstaben wie Grundschüler in der ersten Klasse lernen müssen.

Das Arabische wird von rechts nach links, also in der umgekehrten Richtung, geschrieben und gelesen und erfordert also Umdenken und auch viel Übung, es ist fast so wie ein Rechtshänder, der plötzlich mit der linken Hand schreiben möchte.

Aber die Freude und die Zuversicht hilft über die Schwierigkeiten hinweg. Wer sich noch engagieren möchte, ist herzlich eingeladen sich zu melden. Vergelt's Gott allen ehrenamtlichen Helfern, die sich bereits engagieren!

Wir sind dankbar für jede Hilfe

Schnell füllte sich der Pfarrsaal am Donnerstagabend mit den Bewohnern des Flüchtlingsheims und Bewohnern aus dem Dorf Laberweinting. Nach einer kurzen Begrüßung veranschaulichte Frau Danner von der Flüchtlingsberatung der Caritas mit einer Powerpointpräsentation den Weg durch das Asylverfahren und die Hürden auf dem Weg.

Anschließend stellte Frau Eimer das Freiwilligenzentrum für die Stadt Straubing und den Landkreis Straubing-Bogen vor. Dabei wurden Chancen und Möglichkeiten ehrenamtlicher Tätigkeit ebenso wie die rechtlichen Tücken dargestellt.

Schließlich kamen auch die Flüchtlinge selbst zu Wort. Osama Mahani übersetzte gewandt das Arabische ins Bayrische, so dass coram publico bereits einige Fragen geklärt werden konnten.

Im Anschluß fand sich ein Kreis, der die Hilfsmöglichkeiten für die Flüchtlinge vertiefen möchte. Ein Kreis von Lehrern fand sich ebreit schon bald mit Deutschkursen zu beginnen, damit die größte Hürde in der Kommunikation mit den Einheimischen genommen werden können.

Am Ende bedanken sich die Flüchtlingen noch einmal ganz ausdrücklich für jede Hilfe und Unterstützung. Sie sind dankbar so freundlich aufgenommen zu werden.

Jeder Helfer ist willkommen. Jede Idee lohnt der Prüfung.

Wer bereit ist ehrenamtlich mitzuhelfen kann sich im Pfarrbüro melden:
    ruf: 08772-5166
eMail: info@pfarrei-laberweinting.de 

Herzlich Willkommen in Laberweinting

In Laberweintig werden seit kurzem bis zu 25 Asylbewerber beherbergt. Über 30 interessierte Einheimische sind der Einladung von Herrn Pfarrer Reinhard Röhrner und Bürgermeister Johann Grau zum Infoabend Asyl ins Laberweintinger Pfarrheim gefolgt. Groß war die Freude, dass kurz vor Beginn auch fast alle Asylbewerber aus dem Heim vor Ort zu der Veranstaltung gestoßen sind. Eva Danner, Asylberaterin der Caritas und Nicole Eimer vom Freiwilligen Zentrum (kurz FWZ) führten durch den Abend. Die Asylberaterin informierte die Anwesenden zum Thema Flucht, über den Ablauf des Asylverfahrens und die Rechte und Pflichten der Asylbewerber. Schnell stellten die Anwesenden die Frage „Wie können wir als Bürger zur besseren Integration der Asylbewerber beitragen?“.  Nicole Eimer informierte über Unterstützungsmöglichkeiten von Ehrenamtlichen durch das FWZ. Großes Unverständnis kam auf bei der Tatsache, dass Asylbewerber zwar nach drei Monaten arbeiten dürfen, dass dies jedoch durch die Prüfung, ob auch ein Deutscher oder EU-Bürger die Arbeit verrichten könnte, erschwert wird. Auch dass Zeitarbeit in dieser Phase nicht möglich und gemeinnützige Arbeit nur im Rahmen von Arbeitsgelegenheiten erlaubt ist, beschäftigte die Runde. Ein großer Wunsch der Asylbewerber kann nun erfüllt werden. Es fanden sich zwei Engagierte, die künftig – in Absprache mit Lehrern, die in Mallersdorf und Geiselhöring schon Asylsuchende unterrichten - Deutsch-Unterricht vor Ort geben. Verantwortliche aus Sportvereinen sagten zu, der Asylberaterin eine Auflistung von Angeboten zur Verfügung zu stellen, damit die Heimbewohner sich über die Möglichkeiten vor Ort informieren können. Erste Begegnungen gab es bereits im Fußball – und weitere sollen folgen. Eine ganze Reihe Bürger meldeten sich spontan, um sich zu einem Helferkreis zusammen zu schließen. Gemeinsam werden sie an einer Fortbildung des Freiwilligen Zentrums teilnehmen. Und die Planung eines interkulturellen Treffens ist auch angestrebt.. Ein sehr großes Kompliment seitens der ausländischen Gäste an die Laberweintinger gab es zum Schluss: „Wir haben gesehen, wie die Leute hier im Dorf zusammen halten. Wenn wir in Deutschland bleiben dürfen, möchten wir am liebsten hier im Ort bleiben.“

"Ich bin dankbar hier zu sein"

Damit bringt ein Flüchtling, der seit einigen Wochen in Laberweinting ist. Vor dem syrischen Bürgerkrieg musste er fliehen und seine Heimat und fast alles zurück lassen. Jetzt versucht er mit den anderen Flüchtlingen zusammen erste Schritte ins Leben zu gehen. Es ist nicht einfach, weil kulturelle Unterschiede und sprachliche Barrieren oft zwischen den Einheimischen und den Flüchtlingen stehen.

"Ich möchte verstehen, wie das Leben hier funktioniert und ich möchte die Sprache lernen, weil es mich fasziniert." sagt ein anderer Flüchtling im Gespräch zur Vorbereitung des Abends mit Flüchtlingen im Pfarrsaal St. Martin.

Am Donnerstag, 9. April um 20.00 Uhr sind alle herzlich eingeladen um eine Begegnung mit den Flüchtlingen und allen, die ihnen helfen wollen, zu ermöglichen. Dazu kommt auch die Flüchtlingsberaterin der Caritas und eine Vertreterin des Freiwilligenzentrums Straubing um alle Fragen rund um die Hilfe klären zu können. 

Ansehen schenken und miteinander sprechen sind wichtige Schritte, damit die Flüchtlinge nicht äußeren Frieden erleben, sondern vor allem als Menschen wahr- und angenommen werden. Die Würde des Menschen aus seiner Gottebenbildlichkeit erfährt der Mensch im Ansehen, das wir einander schenken, betont Pfarrer Reinhard Röhrner.

Dabei helfen auch Einzelaktionen von Vereinen und Gruppen, wie die Essenseinladung des Frauenbundes für die Flüchtlinge in den Pfarrsaal.